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Matthias - König / Kaiser (1612)

Matthias wurde 1557 in Wien geboren. Er war der 4. Sohn von Kaiser Maximilian II. von Österreich und Maria von Spanien. Er hatte 11 Geschwister. Da nur der älteste Sohn, also Rudolf (der spätere Kaiser), alles erbte, bekamen die Brüder staatliche oder kirchliche Ämter zugewiesen oder erhielten eine Geldrente.
1611 heiratete Matthias seine Cousine Anna von Tirol. Die Ehe blieb kinderlos.
Er lehnte die spanische Politik in der Niederlanden ab. Philipp II. versuchte dort einen Aufstand niederzuschlagen. Einige aufständige Provinzen erhoben Matthias 1576 ohne das Wissen von Philipp II. und Kaiser Rudolf II. zum Stadthalter der Niederlande. Da ihm jede politische Erfahrung fehlte, musste Matthias sich 1577 unter den Schutzmantel von Wilhelm von Oranien begeben, da der Herzog von Aarschot, einer seiner Verbündeten, verhaftet wurde. Er war zwar Stadthalter, die Regierung aber übernahmen Wilhelm von Oranien und ein Stadtrat. 1591 legte er sein Amt nieder.
1583 kehrte Matthias nach Österreich zurück. Er bemühte sich ohne Erfolg um das Amt eines Bischofs und des polnischen Königs. Als sein Bruder Ernst 1593 Generalstadthalter der Niederlande wurde, bekam Matthias die Stadthalterschaft in Österreich. Mit vielen Problemen und Aufständen wurde er schon gleich zu Beginn seines Amtes konfrontiert.
Nachdem 1595 sein Bruder Ernst starb, wurde Matthias Erzherzog. 1599 drängte er seinen Bruder, Kaiser Rudolf II., die Nachfolge zu regeln, da der Kaiser keine ehelichen Kinder hatte. Rudolf II. lehnte dies ab. 1606 taten sich einige Erzherzöge zusammen und ließen den Kaiser für geisteskrank erklären und entrissen ihm fast alle Machtpositionen.
Beim Marsch auf Prag 1608 gelang es Matthias nicht die böhmischen Stände zu erobern. Er schloss Frieden mit Rudolf II.. Die Regentschaft wurde aufgeteilt: Rudolf behielt Schlesien, die Lausitz und Böhmen, Matthias erhielt Österreich, Ungarn und Mähren. 1611 liefen auch die Böhmen zu ihm über.
Die Adeligen huldigten ihn nur nach Zusicherung ihrer Rechte und der Religionsfrei. Im gleichen Jahr wurde Matthias König von Böhmen und nach dem Tod seines Bruders Rudolf II., 1612, auch Kaiser.
1617 ernannte er durch Drängen des spanischen Botschafters Ferdinand zu seinem Nachfolger. Es wurde ein Vertrag geschlossen, in dem die spanischen Habsburger auf die Krone und Ansprüche gegen Österreich, Ungarn und Böhmen verzichteten. Als Gegenzug gab es Oberitalien und Ländereien im Elsass. Ferdinand wurde noch im gleichen Jahr König von Böhmen. 
Matthias starb 1619 nach langer, schwerer Krankheit in Wien und wurde vorübergehend im Königinnenkloster, neben seiner Frau, beigesetzt, da die Kapuzinergruft noch nicht fertig war. 1633 wurde er dann dorthin umgebettet. Sein Körper wurde aufgeteilt in die Kaisergruft, Herzgruft und die Herzogsgruft.