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Erzherzog Ferdinand I. (1521-1564)

Ferdinand I. wurde 1503 in Alcala de Henares / Spanien geboren. Er war das 4. Kind und der 2. Sohn von Phillip I. und Johanna von Kastilien, sowie Bruder von Kaiser Karl V.. 1500 starb der Thronfolger Miguel da Paz von Kastilien und Aragonien. Nachfolgerin wurde seine Mutter Johanna. Zu dieser Zeit lebten sie in den burgundischen Niederlande. Um die Thronfolge zu übernehmen, musste sie mit ihrer Familie nach Kastilien, Aragonien, Katalonien und Valencia reisen. Dort sollte sie vereidigt werden. Durch die Geburt ihrer Tochter geschah dies erst 2 Jahre später. Bei der Rückreise seiner Mutter 1503 war Ferdinand gerade erst geboren. Die Reisestrapazen wollte Johanna ihrem Sohn ersparen und so wuchs er mit eigenem Hofstaat bei seinen Großeltern Isabella und Ferdinand auf. 1504 starb Isabella und Johanna wurde Königin von Kastilien. Durch eine weitere Geburt verzögerte sich die Anwesenheit um zwei Jahre. 1506 starb Ferdinands Vater und sein Bruder Karl erbt alles, auch Ferdinands Herrschaftsgebiete, die er von Isabella bekommen hatte. Bis 1515 stand er allerdings unter Vormundschaft seiner Tante Margarete von Österreich.
Ferdinands Großvater Ferdinand II. übernahm 1507 die Regentschaft, da seine Mutter Johanna psychisch krank wurde und ihre  Regierung unmöglich wurde. Sie blieb der Form halber weiterhin Machthaberin, aber 1516 übernahm Karl die Reiche Spaniens und ließ sich zum König krönen. 1518 trafen sich die beiden Brüder zum ersten mal. Karl befahl Ferdinand bei seiner Tante Margarete in Mecheln zu leben. Ferdinand heiratete Anna von Böhmen und Ungarn und sie bekamen 15 Kinder. Sie führten bis zu Annas Tod eine harmonische Ehe.
Ab 1521, durch die Erbteilung, wurde Ferdinand Erzherzog von Österreich in den habsburgischen Erblanden und ab 1527 König von Böhmen, Kroatien und Ungarn. Er war der letzte deutsche König, der in Aachen gekrönt wurde. Bei Abwesenheit seines Bruders übernahm er seine Regierung in dieser Zeit. 1531 wurde er zum römisch-deutschen Kaiser neben seinem Bruder Karl gewählt. Nach dem Rücktritt Karls war Ferdinand von 1556 bis 1564 Kaiser.
Durch Zwistigkeiten mit seinem ältesten Sohn Maximilian, der dem Protestantismus zugeneigt war, entschied Ferdinand nach seinem Tod, die Gebiete seines Reiches unter seinen Söhnen aufzuteilen. So bekam Maximilian Nieder- und Oberösterreich, Böhmen und Ungarn. Erzherzog Karl erhielt Innerösterreich, Kärnten und die Steiermark und Ferdinand regierte die katholischen Vorlande. 2 Linien erloschen aber schnell wieder, nur Karls Linie blieb bestehen, so dass 1620 wieder ein Reich entstand.
1564 starb Ferdinand I. nach immer häufigeren Fieberanfällen in Wien. Er wurde im Veitsdom auf der Prager Burg neben seiner Frau begraben.